Bildung und Steuern.

Kapitalertragssteuer (KESt) bei Bildungsförderungen- Fehler im System?

Bildungsspenden werden in Österreich als Gewinnausschüttung bewertet. Somit werden Spenden an Schulen und nicht spendenbegünstigen Bildungsinitiativen nach derzeitiger Gesetzeslage mit 25% KESt besteuert. Fördergelder an Universitäten, Erwachsenenbildung und Entwicklungszusammenarbeit sind jedoch KESt-befreit.

Was bedeutet das für Stiftungen, die in Bildung investieren möchten?

„Ob sich ein Stifter einen Ferrari kauft oder Geld in Bildung investiert, wird gleichbehandelt“, so Nobert Zimmermann, Vorstand der MEGA Bildungsstiftung.

Stiftungen, die Bildungsinitiativen fördern, müssen bei jeder Spende 25% draufzahlen. Die MEGA Bildungsstiftung hat beispielsweise die erste Ausschreibung mit 1,4 Mio. dotiert, damit 1 Mio. bei den Projekten und Initiativen ankommt. Dadurch hat das Finanzministerium 380.000 Euro an der ersten MEGA Ausschreibung verdient. Bildungsinitiativen, die in Österreich für sozial Benachteiligte tätig werden, sind demnach gegenüber anderen NGOs und Zuwendungen an Schulen im Ausland, die KESt-befreit sind, benachteiligt. Dadurch wird der Bildungsbereich nur „sehr mager“ von privaten Initiativen und Unternehmen gefördert. 

Warum MEGA sich für die KESt Befreiung von Bildungsinitiativen einsetzt?
Damit Bildungsinnovationen und damit Bildungschancen für sozial Schwächere in Österreich gedeihen können, braucht es alle Kräfte – staatliche, private und zivilgesellschaftliche.
Bei einer steuerrechtlichen Gleichstellung von Spenden an Bildungs-NGOs und Schulen würden private Zuwendungen* und damit auch innovatives Engagement im österreichischen Bildungssystem steigen. 

Camilla Lovrek, Projektmanagerin bei MEGA

*Das Wirtschaftsforschungsinstitut EcoAustria rechnet mit 35 Mio. Euro an zusätzlichen Spenden gegenüber 10 bis 15 Mio. Euro an Steuerentgang.

#Bildung #Innovation #KESt-Befreiung