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Kooperationen mit dem öffentlichen System in Kooperation mit der Sinnbildungsstiftung

Bei unserem letzten Capacity Workshop im Rahmen der MEGA Academy gemeinsam mit der Sinnbildungsstiftung wurden die anwesenden Bildungsprojekte durch einen Impuls von Werner Wutscher an das Thema Ecosystem Mapping herangeführt. Werner Wutscher ist Gründer und Unviersitätsratsvorsitzender der Uni Klagenfurt. Wir haben mit ihm über das Thema Kooperationen mit dem öffentlichen System gesprochen.

Werner, was ist deine Jobbeschreibung? 

Ich bin ein Unternehmer, der mit seinen Projekten versucht, Neues in die Welt zu bringen.

Wie kommt man von der Privatwirtschaft auf das Thema Bildung? Was begeistert dich hier am meisten? 

Ich komme aus einer bäuerlichen Familie und war ein First-Academic Student. Vielleicht war Bildung, v.a. Allgemeinbildung bei uns deshalb sehr wichtig und wurde von den Eltern gefördert und auch eingefordert. Für mich ist Bildung immer ganzheitlich und nicht nur eine Frage der fachlichen Bildung; die persönliche Weiterentwicklung ist ein Schlüssel zu einem selbstbestimmten Leben. Einen Beitrag zu leisten, macht mir große Freude. 

Warum braucht es überhaupt Innovationen im Bildungssystem? 

Wir brauchen überall neue Ideen und Lösungen; die Herausforderungen sind derzeit so groß, dass wir gute, neue Ideen zur Bewältigung benötigen. Als Uniratsvorsitzender an der Universität Klagenfurt, sehe ich was es an großartigen Forschungsergebnissen gibt, die auch zügig in die Gesellschaft transformiert werden müssen, um ihre Wirkung zu entfalten. Auch da ist Innovation gefragt.

Jedes System, auch das Bildungssystem braucht den Blick von außen, ansonsten schmort man nur im eigenen Saft. Das sage ich als begeisterte ehemaliger Beamter – die Verwaltung ist sicher eines der behäbigsten Systeme – der Blick von außen ist essenziell um sich weiterzuentwickeln.

Zudem ist das Bildungssystem nach wie vor im Blickpunkt vieler politischer Interessen. Das führt in Österreich eher zu einem „Einfrieren des Status Quo“ und Veränderungen von innen heraus sind sehr schwer umzusetzen. 

Wo liegen deiner Meinung nach die größten Unterschiede, aber auch Parallelen zu Innovationen im klassischen Unternehmertum und Innovationen im Bildungssystem? 

Ich habe dreimal meinen Beruf gewechselt und habe gelernt, dass viele große Systeme sich in Fragen der Innovation sehr ähnlich sind: 

  • die Angst vor Veränderung der Akteur_innen ist überall gleich groß
  •  oft erst in Krisen kommt Bewegung in solche Systeme. 

Der große Unterschied: In der privaten Wirtschaft entscheidet am Ende der Markt; d.h. wenn sich der Eigentümer_innen oder das Management nicht anpassen, wird ein Unternehmen Pleite gehen. In öffentlichen Systemen sind die Anreize nicht so klar und Dummheiten können sich sehr lange halten. 


Du hast vor einiger Zeit bei den MEGA Projekten im Rahmen vom Wachstumsprogramm einen Input gegeben, was konntest du dir da mitnehmen? Was ist dir im Kopf geblieben?

Ich war begeistert von den Ideen und den Projekten der Gründer_innen. Da geht es nicht um die 100. App für Werbung, sondern die Projekte unterstützen vor allem Jugendliche in elementaren Dingen. Das geht teilweise weit über die Bildung hinaus. Ich wurde da echt demütig, weil jeder Jugendliche, der durch diese Projekte geht, bekommt die Chance ein erfülltes Leben zu führen. Viele von ihnen fallen da in unserem Bildungssystem durch den Rost und da setzen die Mega-Projekte an. Für mich war die Priorität dieser Projekte sehr hoch. 

Das zweite, was ich mitnahm, ist das Engagement der Gründer_innen, die da unter großem persönlichem Risiko versuchen etwas für unsere Gesellschaft zu leisten; das hat mich schwer beeindruckt!

Der Workshop war in einem klassischen Schulgebäude: Wie hat es sich für dich angefühlt, wieder in einer Schule zu sein? 

Das ist mir nicht fremd, da ich zwei schulpflichtige Kinder habe und regelmäßig bei Terminen in der Schule bin.

Wir nehmen dieses Jahr unsere TOP6 aus der Bildungsmillion mit nach Alpbach zum MEGA Hackathon #FinancialLiteracy. Was sind deine Tipps für unsere Projekte dort? Gibt es Alpbach Cheat-Codes? 

Unbedingt vorbereiten und checken, wer noch da ist. Mit der Alpbach-App kann man sich gut vernetzen und versuchen Persönlichkeiten zu erreichen, die man sonst nicht erwischt. Der andere Punkt ist, die Augen offen zu halten; wie auch sonst im Leben, muss man Gelegenheiten nutzen, die sich spontan ergeben können: Und wenn dann Joseph Stieglitz um die Ecke biegt – auf ihn mit Gebrüll!

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